Hainichen

30 Jahre Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf am 16.10.2021

Unter den zahlreichen Betrieben in unserer Stadt nimmt die Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf ganz sicher eine Sonderstellung ein. Immerhin bewirtschaftet die aus der ehemaligen „LPG Tierproduktion Franz Hübsch“ und „LPG Pflanzenproduktion Hermann Matern“  hervorgegangene Genossenschaft einen Großteil der landwirtschaftlichen Flächen zwischen Riechberg, Cunnersdorf, Berthelsdorf, Gersdorf/Falkenau und Schlegel.

Die landwirtschaftliche Nutzfläche der Agrargenossenschaft beträgt 2.950 Hektar Land. Bei der Gründung bewirtschaftete man sogar noch 3.960 Hektar. Vom heute bewirtschafteten Areal sind 85 % Ackerland und 15 % Grünland.

310 eingetragene Mitglieder gründeten am 16.10.2021 die Agrargenossenschaft, 246 Mitarbeiter waren kurz nach der Wende bei der Agrargenossenschaft beschäftigt. Zur Gründungszeit gehörten 3.917 Rinder und rund 2.000 Schweine zum Unternehmen.

Aktuell gibt es noch 173 eingetragene Mitglieder und 75 Beschäftigte. Damit gehört man nach wie vor zu den großen Betrieben in unserer Stadt. Bemerkenswert ist dabei der Fakt, dass man aktuell 7 Lehrlinge ausbildet und es auch in der heutigen Zeit schafft, eine recht große Anzahl von Schulabgängern als Nachwuchs zu gewinnen.

Die Erlöse des Unternehmens betrugen im Jahre 2020 8,2 Mio. €. Der Hauptumsatz stammt aus der Tier- der zweitwichtigste aus der Pflanzenproduktion.

Aktuell baut man überwiegend Winterraps, Weizen, Wintergerste und Mais an. Mit etwas Abstand folgen Sommergerste, Grasvermehrung und Feldgras. Die Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf ist Teilnehmer der Umweltallianz mit Ziel einer umweltgerechten und nachhaltigen Landbewirtschaftung. Die Pflanzenproduktion produziert für die eigenen Tierbestände Grob- und Kraftfutter. Für Mälzereien und Mühlen produziert man hochwertige Braugerste, Brauweizen und Backweizen.

Wichtige Einnahmequellen kamen mit der Errichtung der Biogasanlage auf dem Areal der Milchviehanlage Cunnersdorf sowie der Bestückung der dortigen Dachflächen mit Photovoltaik dazu. 2020 wurden durch die Biogasanlage rund 4 Mio. Kilowattstunden und durch die Photovoltaikanlage rund 700.000 Kilowattstunden ins Netz eingespeist.

Herzstück der Tierproduktion war während der gesamten 30 Jahre des Bestehens die Milchviehanlage in Cunnersdorf. Dort sind heute 1.250 Milchkühe anzutreffen. Hinzu kommen 1.200 Kälber. Die Kälber- und Jungrinderställe in Goßberg, Mobendorf und Pappendorf wurden in den vergangenen Jahren stillgelegt. Die Haltung der Tiere wurde auf den Standort Cunnersdorf konzentriert.

Positiv auf das Stadtbild hat sich ausgewirkt, dass der „Stall Schuricht“ und die ehemalige Jungrinderanlage in Berthelsdorf in diesem Jahr zurückgebaut wurden.

Permanent gesteigert hat sich in den letzten drei Jahrzehnten die Leistung der Milchkühe. Betrug diese zur Gründungszeit noch 5.646 Kilogramm Milch pro Kuh (und war bis zur Wende im gesamten Gebiet der DDR ein Spitzenwert) liegt der Ertrag heute bei rund 10.000 Kilogramm Milch pro Kuh und damit fast doppelt so hoch.

Besonders erfolgreich war man während der gesamten Zeit des Bestehens auf dem Gebiet der züchterischen Entwicklung. Friedrich Jahn steht stellvertretend für zahlreiche weitere engagierte Mitarbeiter des Unternehmens, denen dies eine Herzensangelegenheit war.

Bereits zu DDR-Zeiten präsentierte man stolz die besten Milchkühe auf der AGRA in Markkleeberg. Nach der Wende erweiterten sich die „Laufstege“ auf ganz Deutschland und bisweilen sogar über die Landesgrenzen hinaus, so unter anderem in Cremona (Italien).

1997, 2004 und 2010 kam sogar die „Miss Sachsen“ aus dem Stall der AGG Hainichen-Pappendorf. Zuchtrinder in sehr guter Qualität gehen häufig in den Export. Unter anderem gibt es Abnehmer in Marokko, Spanien, England, Polen, Kroatien und Russland.

Diese Erfolge sind der Ausdruck jahrelanger züchterischer Aktivitäten. Kühe wie „Blackrose,“ „Odyssee“, „Paola“, „Nona“, „Rivarda“, „Raja“, „Lys“, „Adia“, „Amstel“ und „Fiere“ verschafften sich weit die Grenzen des Freistaats hinaus Bekanntheit.

Während des bisherigen 30jährigen Firmenbestehens gab es zahlreiche bemerkenswerte Investitionen, viele davon im Bereich Cunnersdorf. Beispielhaft sind hier zu nennen

  • Bau einer Jungviehanlage 1998 (600.000 €)
  • Neubau Getreidehalle 2003 (660.000 €)
  • Rekonstruktion und Neubau von Silos 2004 (200.000 €)
  • Errichtung einer Biogasanlage 2007 (1,1 Mio. €)
  • Neubau Kälberstall 2013 (640.000 €)
  • Neubau Strohlager 2015 (500.000 €)
  • Errichtung eines Melkkarussells im neuen Gebäude in Cunnersdorf inkl. Errichtung neues Milchtanklager 2015 (2,1 Mio. €)
  • Errichtung großflächiger Photovoltaikanlagen in Cunnersdorf 2018 (840.000 €)

Besonders positiv möchte ich an dieser Stelle die stets sehr angenehme Zusammenarbeit zwischen der Agrargenossenschaft und der Stadt Hainichen erwähnen. Egal um welche Dinge es dabei ging, es führte immer ein Weg hinein, die Angelegenheit im Sinne der Stadt und des Unternehmens zu klären. So stellt die Genossenschaft zum Parkfest regelmäßig den Betriebshof an der Oederaner Straße zur Verfügung.

Alle drei bisherigen Vorstandsvorsitzenden, Gerd Engelmann, Gerhard Uhlmann und Silvio Hainich verband und verbindet ein enger Kontakt mit dem Hainichener Rathaus. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

Leider macht es die Pandemie unmöglich, das 30jährige Jubiläum in traditionell mit einem Hoffest zu feiern. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Sobald die Rahmenbedingungen es wieder zulassen, soll das Fest nachgeholt werden.

Herzlichen Glückwunsch allen Mitgliedern, Mitarbeitern und den Mitgliedern des Vorstands zum 30jährigen Jubiläum der Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf.

Dieter Greysinger

Oberbürgermeister

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