Hainichen

Stadtpark

Seit 1899 befindet sich der Park in städtischem Besitz. Julius Herrmann Werner (1819-1860) gestaltete diesen Landschaftsgarten unmittelbar neben der Wernerschen Familienbegräbnisstätte, nachdem er mehrere Grundstücke gekauft und zu einer Fläche vereint hatte.

1847 ließ er das so genannte Schweizerhäuschen erbauen, ein lange als Gartenhaus und Wohnung genutztes Gebäude, das nun schon viele Jahre dem Jagdverein e.V. Hainichen zur Verfügung steht. Der Bau des Parkschlößchens, in dem sich heute das Gellert-Museum befindet, begann 1851.

Nach Werners Tod kaufte der Gastwirt des Hotels "Goldener Löwe" das Anwesen bis es nach mehreren Besitzerwechseln die Stadt Hainichen erwarb und öffentlich begehbar machte. Schon 1900 feierten die Bürger das erste Parkfest, ein inzwischen traditionelles Fest.

Im Laufe der Zeit kam es zu einigen gestalterischen Eingriffen. Es entstanden u.a. ein Tiergehege, eine Freilichtbühne, ein Sukkulentenbeet und die Blumenuhr.

Blumenuhr

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Mitglieder der "Gellerttische" (ehemalige Hainichener) aus Chemnitz, Dresden, Frankenberg und Leipzig schenkten ihrer Heimatstadt 1935 die nahe am Haupteingang des Stadtparks platzierte Blumenuhr. Anlass war die 750-Jahrfeier Hainichens. Die dem zugrunde liegende Datierung ist unkorrekt.

Mausoleum

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Der Begriff Mausoleum leitet sich vom griechischen "Maussol-eion" ab und bezeichnete ursprünglich als eines der sieben Weltwunder die Grabstätte des Fürsten Maussolos von Karien. Heute wird er als allgemeine Bezeichnung für prächtige Grabmäler in Gebäudeform gebraucht. Ein sehr sehenswertes Mausoleum der jüngeren Zeit befindet sich im Hainichener Stadtpark.

1842 erteilte die Königlich Sächsische Kreisdirektion Leipzig Frau Christiane Wilhelmine Werner nach zweijährigen Auseinandersetzungen die Konzession zur Errichtung einer "überbauten Familiengruft". Christiane Wilhelmine Werner, Universalerbin eines Kattundruckfabrikanten, erwarb neben dem alten Friedhof ein Gelände für das Mausoleum. Sie selbst soll als erste hier im September 1842 bestattet worden sein. Im Jahr 1860 folgte ihr Sohn Julius Herrmann.

Mausoleum und dazugehöriges Grundstück blieben in Privatbesitz und waren öffentlich nicht zugänglich, auch dann noch, als das angrenzende Parkgelände 1899 in Stadtbesitz kam. Die Stadt Hainichen und die Wernersche Erbengemeinschaft einigten sich schließlich 1912 auf ein Projekt, das die Abtragung der parkseitigen Mauer vom Schweizerhaus an und die heute noch bestehende kleinere Umfriedung des Gebäudes vorsah. So entstand ein direkter Durchgang zum Park.

Im Winter 1932/33 begann die Umgestaltung zum Krieger-Ehrenhain. Die Ausführung der Malerarbeiten im Inneren des Mausoleums, der sog. Ehrenhalle, übernahm der im Ort ansässige Meisterbetrieb von Carl Segelitz. Die vorbereitete Fläche wurde mit einem blauen Farbanstrich versehen, die historisierenden Ornamente im Gewölbe und die Grundformen der Stuckmalereien mittels Pausen übertragen und mit Kaseinfarben von Hand aufgemalt. Der Stern um die Schlußöffnung, die Sterne am Gewölbe und die Schrift an der Stirnwand sind blattvergoldet.

Die Hainichener Fa. Max Kermes, "Fabric medizinischer Verbandstoffe", stiftete die farbige, von einer Münchener Firma gefertigte, heute zerstörte Bleiverglasung des Rundbogenfensters.
Entlang den Seitenwänden sind jeweils drei hochformatige Eichenholztafeln mit den Namen von 318 gefallenen oder vermissten Soldaten des 1. Weltkrieges angebracht, größtenteils vom Holzbildhauer Richard Knechtel ausgeführt. An zentraler Stelle vor dem Mausoleum fand inmitten eines bepflanzten Rondells die Plastik des gefallenen Kriegers einen neuen Platz.

Krieger-Ehrenmal

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Im Juni 1921 erfolgte durch den Ortspfarrer ein Aufruf zur Errichtung eines Krieger-Ehrenmals für die Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges der Stadt.

Als Standort wählte man einen Platz auf dem alten, seit 1582 genutzten Friedhof. Der bekannte Chemnitzer Bildhauer Bruno Ziegler (1879-1941) erhielt den Auftrag. Der Ausschuss entschied sich von mehreren Entwürfen für den fallenden Krieger aus Rochlitzer Porphyrtuff (vulkanisches Sedimentgestein). Das Material lieferte die Fa. Gebrüder Heidl, Rochlitz. Die Gravur der Namen von 310 gefallenen und vermissten Kriegsteilnehmern auf zwei links und rechts des Denkmals stehenden Steintafeln führte die Fa. August Stenker, Hainichen, aus.

Am 10. Juni 1923 erfolgte die feierliche Einweihung des Krieger-Ehrenmals auf dem alten Friedhof. Zehn Jahre später wurde es an seinen heutigen Standort, vor das Mausoleum, gesetzt.

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