Er gehört zu den wohl bekanntesten Einwohnern in Hainichen überhaupt: Der Eulendorfer Walter Glöckner konnte bei sehr guter körperlicher und geistiger Verfassung am 15. März 2019 seinen 90. Geburtstag feiern. Damit ist Walter Glöckner nicht nur der älteste Bewohner unseres kleinsten Stadtteils Eulendorf, sondern einer der ältesten männlichen Bewohner der Stadt Hainichen überhaupt.
Bekannt geworden ist Walter Glöckner insbesondere durch „seine“ Dreschflegelgruppe, aber auch aufgrund seiner Aktivitäten im Freizeitfußball, bei der Feuerwehr sowie als Betreiber einer privaten, museumsähnlichen Sammlung landwirtschaftlicher Gegenstände der letzten Jahrhunderte im „Glöcknerhof“.
Bereits am Vorabend des Ehrentags, am 14.3., gab es im Rathaussaal einen Empfang mit der Uraufführung eines Films der Firma Ziegler Kommunikation über das Landleben in den Dörfern südlich von Hainichen. Bei diesem Anlass erhielt Walter Glöckner das Ehrenkreuz in Silber des deutschen Feuerwehrverbandes verliehen. Es wurde ihm gemeinsam von Gunter Reißig, dem stv. Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Mittelsachsen und dem Hainichener Gemeindewehrleiter Sven Heerklotz überreicht. Der 2. stellvertretende Gemeindewehrleiter André Moos ist übrigens mit einer der drei Enkelinnen von Walter Glöckner verheiratet. Insgesamt hat Walter Glöckner zwei Söhne, drei Enkel(innen) und zwei Urenkel.
Am 15.3. herrschte rund ums Heimateck Ausnahmezustand. Bereits um 9 Uhr schauten die ersten Gratulanten vorbei, um dem Urgestein zum 90. Geburtstag zu gratulieren. Neben zahlreichen Weggefährten gab es auch prominenten Besuch. Die Landtagsabgeordnete Iris Firmenich gehörte ebenso zu den Gratulanten wie der Sächsische CDU-Generalsekretär Alexander Dierks und der 1. Beigeordnete des Landrats des Landkreises Mittelsachsen, Dr. Lothar Beier. Walter Glöckner ist seit vielen Jahrzehnten Mitglied der CDU. Eine größere Delegation der Feuerwehr schaute ebenso vorbei wie der Hainichener Bürgermeister, Vertreter des Hainichener CDU-Ortsverbands und die Ortschaftsratsvorsitzende Katrin Reichert.
In den Abendstunden platzte das Heimateck, auch an seinem Entstehen hatte Walter Glöckner maßgeblichen Anteil, aus allen Nähten und es mussten sogar noch Tische und Stühle in den Raum gebracht werden, um allen Gratulanten einen Sitzplatz zu ermöglichen. Man kann mit Sicherheit von einer mittleren dreistelligen Zahl an persönlichen Gratulanten sprechen, welchen Walter Glöckner am 15.3. die Hand schüttelte. Ein Zeichen für das hohe Ansehen des mittlerweile 90jährigen.
Walter Glöckner lebte zeitlebens auf dem „Glöcknerhof“ in Eulendorf und blieb beruflich der Landwirtschaft treu. Erst Ende der 70er Jahre trat er in die damalige LPG ein, hielt jedoch privat auch nach diesem Tag Nutzvieh. In den 80er Jahren gründete Walter Glöckner die Eulendorfer Dreschflegelgruppe, insbesondere um alte ländliche Traditionen am Leben zu erhalten. Auftritte führten ihn zu DDR-Zeiten sogar bis in die Hauptstadt Berlin und nach Dresden. Nach der Wende war er mit seiner Gruppe häufig beim Tag der Sachsen und beim Landeserntedankfest zu Gast. Insgesamt ist die Gruppe bisher rund 400mal aufgetreten. Mit Unterstützung des damaligen Verbands der gegenseitigen Bauernhilfe und aufgrund der Dreschflegelgruppe bekam Eulendorf überhaupt Gelder zur Errichtung des Heimatecks. Walters Sohn Hellmar Glöckner war bei der Umsetzung der Pläne federführend.
Im 2. Weltkrieg blieb Walter Glöckner nur mit viel Glück ein Einsatz beim Volkssturm erspart. Nach der Ausbildung in Augustusburg kam der Einrückbefehl, nach Döbeln zu kommen. Just am Tag, als sich Walter Glöckner hätte melden müssen, endete in unserer Region der 2. Weltkrieg mit dem Einmarsch der Roten Armee.
Aufgrund seines großen Ansehens durfte sich Walter Glöckner 2013 ins Ehrenbuch der Stadt Hainichen eintragen. Er war bereits zu Gast beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Joachim Gauck und traf dort auch auf die Bundeskanzlerin. Der Bockendorfer Fußballplatz ist nach ihm benannt (Walter Glöckner Stadion), ein weiteres Zeichen der Wertschätzung, auch im Nachbardorf Bockendorf.
Die Strapazen der Geburtstagsfeier steckte Walter Glöckner trotz seines hohen Alters erstaunlich gut weg. Schon am Tag nach der Geburtstagsfeier war er zeitig wach, um die vielen Geschenke zu sichten, welche ihm am 15. März überreicht wurden.
Auch von dieser Stelle noch einmal alles Gute an den Jubilar. Gesundheit, persönliches Wohlergehen und Gottes Segen möge Walter Glöckner auch in Zukunft beschieden sein, damit 2024 der 95. Geburtstag und 2029 der 100. Geburtstag gefeiert werden kann.
Dieter Greysinger
Bürgermeister
Sperrung Neumarkt
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