Zum 27. Mal wollen die Mitstreiter des Vereins Communitas von Hainichen aus eine Sattelzug voller Hilfsgüter in die Ukraine schicken. Die Helfer wünschen sich, dass auch Geschenke für Kinder, Familie und Senioren mit auf die Reise gehen. Damit soll Menschen, den Familienangehörigen, die ihr Hab und Gut und auch ihr gewohntes Leben durch den Krieg verloren haben, eine Freude bereitet werden.
"Wir verfolgen natürlich, dass die Meinung zum Ukraine-Krieg, zur Glaubwürdigkeit der Medienberichte und zu der Frage, ob es den Menschen dort wirklich so schlecht geht, immer kontroverser und leider auch immer hasserfüllter geführt werden. Doch für uns zählen all diese politischen und populistischen Rangeleien nicht. Wir konzentrieren uns auf das Humanitäre", erklärt Communitas-Projektleiter Thomas Kretschmann. Tagtäglich erhält er Fotos von der Verteilung der seit 2022 aus Hainichen in die Ukraine geschickten Hilfsgüter. Er erfährt von Schicksalen, Verlusten und menschlichem Leid. Und das nicht aus dem Fernsehen oder von irgendwelchen Internet-Plattformen, sondern direkt von den Helfern vor Ort.
"Der bevorstehende Winter mit seiner Kälte, die fortwährende Bombardierung von Gebäuden und Elektrizitätswerken und die ständige Gefahr von Angriffen lässt für viele Ukrainer einen dramatischen Winter befürchten. Mit unserem nunmehr 27. Hilfstransport seit Kriegsausbruch können wir die Not zumindest ein Stück weit lindern", so Kretschmann.
Der für den Transport der Hilfsgüter bestellte ukrainische Lkw ist bereits mit Ware aus der Ukraine auf dem Weg zur Firma Naturbrennstoffe in Hainichen. Kommenden Montag soll er eintreffen, entladen werden und dann gleich wieder mit Spenden beladen den Rückweg in die Ukraine antreten. Gern hätte der Verein den Hilfstransport schon früher entsendet. Schließlich liegt die letzte Lieferung bereits mehr als zwei Monate zurück.
"Wir hatten gehofft, irgendwo Krankenhausbetten oder Pflegebetten auftreiben zu können. Aber leider waren all unsere Anrufe bei Krankenhäusern und Pflegeheimen bislang erfolglos", so Kretschmann. Daher habe sich der Verein entschlossen, den Transport ohne die dringend benötigten Betten zu verschicken.
Das Spendenlager in Lutsk, dem ersten Anlaufpunkt für die weitere Verteilung der Hilfsgüter, sei restlos leer. "Uns wurde gesagt, dass wirklich alles gebraucht wird. Angefangen von Kleidung, warmen Schuhen, Decken, Schlafsäcken, Federkernmatratzen und Hygieneartikel bis hin zu Lebensmitteln für Mensch und Tier", berichtet der Hainichener Projektleiter. Gern würden die Helfer auch Geschenke für das bevorstehende Weihnachtsfest mitschicken.
Bürger können noch bis zum 4. November 17 Uhr Kartons mit Spielsachen und Malzeug, Süßigkeiten, Zahnbürsten und Zahnpasta, Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung abgeben.
Die Kartons können auch gern geschmückt und mit Geschlecht und Alter der Person, für die es gedacht ist, versehen werden. "Da wir die Inhalte dokumentieren müssen bitten wir darum, die Kartons unverschlossen bei uns abzugeben. Nach der Eintragung in unsere Ladeliste verschließen wir die Kartons dann."
Für den am Montag startenden Hilfstransport werden noch dringend Katzen- und Hundefutter mit Haltbarkeit bis mindestens Ende November sowie Federbetten, Federkernmatratzen, Rollstühle, Gehhilfen, Schlafsäcke, Hygieneartikel, Toilettenpapier, Reinigungstücher, Zelte sowie Generatoren und Powerbanks benötigt. Gern können sich auch Unternehmen melden und als Spende oder zum Sonderpreis geeignete Ware anbieten.
Spendenannahme: Spenden werden wochentags von 9-17 Uhr und samstags 9-11 Uhr im Spendenlager bei der Hainichener Firma Naturbrennstoffe Kretschmann, Friedrich-Gottlob-Keller-Siedlung 27a, angenommen.
Geldspenden können im Lager gegen Quittung abgegeben oder auf das Spendenkonto des Vereins Communitas bei der Sparkasse Mittelsachsen, IBAN DE54 8705 2000 3330 0100 01, überwiesen werden. Weitere Informationen gibt es unter www.Communitas-Hainichen.de im Internet.
Bild: Entladung des letzten Hilfstransportes in Luts Mitte august 2024
Dieter Greysinger
Oberbürgermeister
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