Fünf Jahre Städtepartnerschaft mit Úštěk – Feier im Hainichener Rathaus am 23.3.2024

Im April 2019 unterzeichneten der damalige Bürgermeister der Stadt Úštěk in Tschechien, Jan Mazini und ich eine Vereinbarung über das Zustandekommen einer Städtepartnerschaft. Nur ein Jahr später begann die Corona-Pandemie mit zahlreichen Einschränkungen. Kontakte waren über Jahre faktisch nur eingeschränkt möglich.

Vor 1 ½ Jahren gab es im Rathaus von Úštěk einen Personenwechsel bei der Bürgermeisterwahl. Ondrej Elisek leitet seit November 2022 die Geschicke der Stadt im Böhmischen Mittelgebirge.

Zweimal konnte ich mich bereits mit ihm in der tschechischen Kleinstadt treffen, am 23.3.2024 war er mit einer Delegation erstmalig in Hainichen zu Gast. Gemeinsam mit Gästen aus Dorsten und Hainichen wurde das 5jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert.

Lambert Lütkenhorst, Bürgermeister aus Dorsten war zusammen mit 6 weiteren Personen aus unserer Nordrhein-Westfälischen Partnerstadt ebenfalls eigens zur Geburtstagsfeier nach Hainichen gekommen. Die Dorstener Delegation hatte ihr Quartier in Frauenstein bezogen. Tobias Stockhoff, derzeitiger Bürgermeister von Dorsten, hatte uns im Vorfeld bereits eine Videobotschaft geschickt, welche am 23.3. vorgeführt wurde. Er betonte die Wichtigkeit von gut nachbarschaftlichen Beziehungen. War das Deutsche Reich am Vortag des Ausbruchs des 2. Weltkriegs ausschließlich von befeindeten Nachbarländern umgeben, sind wir heute mit allen unseren Nachbarländern von den Niederlanden und Dänemark bis nach Polen und Tschechien freundschaftlich vereint. Dies kann man gerade in der heutigen Zeit nicht hoch genug einschätzen.

Die tschechische Delegation hatte als Gastgeschenk Keramiktöpfereien aus der Region Úštěk nach Hainichen mitgebracht. Wir übergaben den Úštěker Gästen zwei Ortseingangstafeln mit den Wappen von Úštěk und Hainichen auf Tschechisch, die am Ortseingang von Úštěk aufgestellt werden sollen. Für die musikalische Umrahmung sorgte am Flügel der Hainichener Finn Jakob. Er erhielt viel Applaus für die Vorführung mehrerer Musikstücke.

Mit Jan Held, Thomas Kühn, Joachim Fänder, Donald Bösenberg und Nils Zornstein nahmen auch einige Stadträte an der Geburtstagsfeier teil. Nach Austausch der Gastgeschenke und Grußworten, auch von Elke Zepak, Geschäftsführerin der Euroregion Erzgebirge/Krusnohori, ging es bei leider recht regnerischem Wetter in den Stadtpark zum Aufhängen bemalter Ostereier. Aus Úštěk und auch aus Dorsten waren viele kleine Kunstwerke mit den Delegationen in unsere Stadt gereist. Diese wurden sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch von Bewohnern von Alters- und Seniorenheimen unserer Partnerstädte bemalt worden. Die Idee einer solchen Aktion stammt von Carmen Fischer, langjährige Vorsitzende des Freundeskreises Hainichen-Dorsten während der Corona Pandemie. Für ihr Engagement beim Kontakt mit den Partnerstädten durfte sich Frau Fischer im Jahr 2023 ins Ehrenbuch der Stadt Hainichen eintragen. Übrigens gibt es in diesem Jahr in Úštěk ebenfalls einen Ostereierbaum. Auch aus Hainichen sind dort Eier zu finden.

Höhepunkte in Úštěk in diesem Jahr sind das Piratenfest (12./13.7.), der historische Jahrmarkt (17.8.) sowie der Úštěker Advent mit dem Engelflug von der Kirche (21.12.).

Eine ganz besondere Überraschung war für unsere Gäste der Blick auf den bemalten PoP am oberen Ende des Ottendorfer Bergs mit Motiven aus Úštěk und Dorsten. Auch ein Austausch zwischen den Schulen unserer Stadt und aus Úštěk ist zeitnah geplant.

Wir sind sehr optimistisch, dass die Geburtstagsfeier am 23.3. der Auftakt für ein intensive Zusammenarbeit und einem Austausch der Einwohner unserer beiden Städte in der zweiten Hälfte des ersten Jahrzehnts Städtepartnerschaft Úštěk-Hainichen sein wird. Danke allen beteiligten Akteuren an der sehr gelungenen Geburtstagsfeier.  

Ein besonderer Dank geht auch an die Vertreter der Euroregion Erzgebirge e. V., die uns für unsere Aktivitäten mit der Stadt Úštěk im Rahmen des Kleinprojektefonds SN-CZ im Programm Interreg Sachsen eine Zuwendung ermöglicht haben.

Bilder: Steffen Krätzsch, Stadtplanung                                                  

Text: Dieter Greysinger, Oberbürgermeister